17.08.2003 Von den Steppen östlich von Bayankhongor nach Arvaykheer
Allgemeine Charakterisierung der Landschaft
Die Wolken hingen noch bis Mittag tief in den Bergspitzen und die Fahrt ging durch die Steppenzone weiter Richtung Kharkhorin, welches wir am nächsten Tag erreichen wollten. Unterwegs waren wir wiederholt mit Straßenbauarbeiten konfrontiert. Das Asphaltieren der Hauptverkehrsverbindungen des Landes in jüngster Zeit soll dazu dienen, Reisezeiten zu verkürzen und wertvolles Weideland vor dem Zerfahren zu schützen. Während uns in den westlich gelegenen Halbwüsten unterwegs Kamele begegneten, treffen wir hier Yaks und viele Jungfernkraniche (Anthropoides virgo) am Wegesrand. In dieser Höhenlage fallen auch wieder mehr Niederschläge. Auffällig sind die großen Bestände von Iris lactea, die die Straßen fast im Reinbestand säumen.
Journal
Nach einer anfänglich sternklaren Nacht, in der sich ein Teil der Exkursionsteilnehmer in astronomischen Fragen bildete und unter Rolands und Reginas Leitung Sternbilder wie den Schwan, Skorpion, Delphin, Leier u.a. suchte, war es am Morgen regnerisch und kühl. Dies war neben der drängenden Zeit wohl auch eine Ursache dafür, dass die ausführliche Standortaufnahme entfiel und nur eine Bestandsaufnahme der wesentlichen Arten erfolgte. Nicht zu vergessender Höhepunkt der Nacht: ein „Ufo“, welches uns in Erwartung des aufgehenden Mondes erschien.
Die Wolken hingen noch bis Mittag tief in den Bergspitzen und die Fahrt ging weiter Richtung Karakorum, welches wir am nächsten Tag erreichen wollten. Unterwegs sahen wir zunehmende Straßenbauarbeiten, mit denen sich bemüht wird, Reisezeiten zu verkürzen und wertvolles Weideland vor dem Zerfahren zu schützen. Statt Kamelen gibt es wieder Yaks und viele Jungfernkraniche (Anthropoides virgo) am Wegesrand. In dieser Höhenlage fallen auch wieder mehr Niederschläge (nach den auch nicht gerade trockenen Tagen in der Halbwüste kann man teilweise üppiges Grün genießen) und es ist zu spüren, dass wir uns unserem Ausgangspunkt Ulaanbataar nähern.
Gegen Abend fahren wir durch eine saftig grüne Ebene, die mit einzelnen weißen und hellgrauen Steinen übersät ist. Dazwischen weiße Jurten und zahlreiche Herden, an den entfernteren Nordhängen wieder Wälder. Einfach eine malerische Gegend! Bald werden auch die Zelte wieder aufgebaut, es gibt Suppe zum Abendbrot, Sterne, Schokolade und eine kalte Nacht.
(Der Mars hat im Moment einen sehr kleinen Abstand zu unserer guten Erde, so dicht steht er erst in rund 60 000 Jahren wieder.)
text by: F. Gahlert