31.07.2003 Von der Flussaue des Tuul Gol bis zum See Ugiy-Nuur

Die Flussauen sind im zentralen und südlichen Teil der Mongolei stark durch den Menschen beeinflusst worden. In den Auen fand man Brennholz und gute Weiden, im Gegensatz zu den umliegenden, eher wenig produktiven Steppen. Der Biber ist hier nahezu ausgerottet. Im Norden der Mongolei sind wesentlich mehr Auen in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben, was sicherlich damit zusammenhängt, dass dort noch genügend Wald vorhanden ist, der genutzt werden kann. Nach der Zurückdrängung der Gehölze in den mongolischen Flusstälern und Seeniederungen sind die Wiesen und Weiden zur beherrschenden Vegetation geworden. Der Sommerregen begünstigt das Pflanzenwachstum in den grundwasserbeeinflussten Auenbereichen, die stark beweidet werden. Neuerdings werden sie in manchen Gebieten auch gemäht. Liegen die Auen in der Halbwüstenzone, bedingen geringe Niederschläge und hohe Verdunstung die Versalzung der Böden. Es entwickelt sich ein Salzweiderasen.
An unserem Übernachtungsplatz in einer Niederterrasse des Tuul Gol war früher sicher eine Weichholzaue ausgebildet. Mit großer Wahrscheinlichkeit dominierten einst Populus laurifolia, und Salix ledebouriana. Heute finden wir einen Weiderasen vor, der eine Ersatzgesellschaft darstellt.

text by: C. Oehmke