14.08.2003 Von der Halbwüste ca. 55 km nordwestlich von Sharga bis in die Steppengebiete hinter der Stadt Altai

Beschreibung der Landschaft

Am heutigen Tag passierten wir den Übergang von der Halbwüstenzone zur Steppenzone und erreichten dazwischen den nördlichen Rand der Wüste. Die Halbwüsten hatten so weit südlich die bisher geringste Vegetationsbedeckung. In dieser Region befindet sich auch das nördlichste Vorkommen von Haloxylon ammodendron, dem strauchigen Saxaul, einer Charakterpflanze der sandigen Wüsten und Halbwüsten. Weiter westlich schlossen sich schließlich wieder Steppen an, wie zum Beispiel Kurzgrassteppen. Da weiterhin das Dauerregenwetter nicht sehr einladend war, fuhren wir nach dem Saxaul-Standort die Strecke ohne Zwischenstopp bis zur Stadt Altai, die von schneeweißen Berggipfeln umrundet war.

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Wir erwachten, nachdem wir nachts nach langen Umsortieren doch alle einen Schlafplatz gefunden hatten, in einer wunderschönen Luxusjurte, die uns freundlicherweise von einer Mongolin überlassen wurde. Es war herrlich warm darin und das Frühstück war dadurch sehr gemütlich. Bevor wir uns von dieser netten Mongolin verabschiedeten, wurden noch ein paar Fotos gemacht. Draußen regnete es und es war kalt.
Auf einmal war er da, der Saxaul! Diese herrliche Haloxylon-Halbwüste erlebten wir wieder einmal im Regen, was etwas ganz Besonderes war. Von Bazuch, dem Fahrer des Herbarbuses, erfuhren wir, daß der Saxaul auf Mongolisch „Zak“ heißt. Sabrina meinte daraufhin, beim Betrachten des Haloxylons, überschwenglich: „Ob „Zar Zar“ von „Zak“ kommt.?“ Da das Wetter nicht sehr einladend war, fuhren wir die Strecke bis zur Stadt Altai fast völlig durch. Nur einaml machten wir Halt an einer Bergkette, weich gerundet und malerisch in gelb, grün und rot gefärbt. Zeit für Fotos.
Im Herbarbus ging eine Weinflasche zum Abschied von Claudi rum. Dann erreichten wir Altai. Diese Stadt war von schneeweißen Berggipfeln umrundet. Die Suche nach Essen für die große Gruppe gestaltete sich als schwierig. Endlich hatten wir ein Restaurant gefunden in dem alle Platz hatten und satt werden konnten. Die Luft des Raumes war von diesiger Fettluft durchtränkt, was das Atmen beim Eintreten erschwerte. Wir hatten alle schon mächtig Hunger. Das Warten wurde mit einer leckeren Suppe belohnt. Danach gab es sogar noch Chuschur mit scharfem Ketchup. Da die Toilette im nebenliegenden Hotel defekt war, fand die grüne Holzbude der Polizeistation regen Zuspruch. Für die Weiterfahrt brauchten unsere 3 Busse noch Benzin. Die Tankstelle war von Autoschlangen nur so zugestopft. Das Warten fiel schwer, denn es wurde immer kälter, bitterkalt. Doch unsere Fahrer haben das Benzin auch wieder einmal in zuversichtlicher Weise organisiert bekommen. Wie sie das bei diesem Andrang hinbekommen haben, ist mir ein Rätsel. Nun war es soweit, Claudi mußte gehen. Wie sie zurück nach Khovd kommen wird, war an diesem Abend noch nicht abzusehen Es war sehr schön, daß sie uns bis hierhin begleitet hatte. Zu unserem nächtlichen Rastplatz, sind wir das erste Mal im Dunkeln losgefahren. Nach dem Zeltaufbauen stießen die Jungs noch kräftig mit Wodka und dem unvergesslichen „Menni Nights“ an.

text by: P. Steffenhagen